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Ein kleiner Wissensausbruch: Baut euren eigenen Vulkan!

Maria Agrapidi

Maria ist Mutter und Grundschullehrerin. Sie verfügt über 15 Jahre Lehrerfahrung und hat einen Master-Abschluss in Wissenschaftsunterricht und MINT-Bildung. Sie unterrichtet an einer experimentellen Grundschule und engagiert sich für innovative Praktiken, die die Verbindung zwischen Kindern, Schule und Familie stärken. Sie schreibt für Eltern, die ihren Kindern mit Phantasie, Wissen und Einfühlungsvermögen zur Seite stehen wollen.

A group of 3 teenage girls making a volcano at home and ready to pour a red liquid from a beaker in order to trigger the lava reaction.

Ein Funken Wissen: Basteln Sie Ihren eigenen Vulkan für Kinder!

Wer sagt, dass Wissenschaft nur ins Labor gehört? Einige der beeindruckendsten „Experimente“ können in der Küche, im Badezimmer oder sogar auf dem Esstisch stattfinden – mit alltäglichen, leicht zugänglichen und vor allem sicheren Materialien! Und das Schönste daran? Man muss kein Experte sein. Neugier, ein Lächeln und Lust zum Beobachten genügen vollkommen.

Warum wissenschaftliche Experimente für Kinder zu Hause machen?

Experimente sind nicht nur unterhaltsam – sie fördern Beobachtung, logisches Denken und Geduld. Kinder lernen Ursache und Wirkung kennen, beobachten Veränderungen, stellen Fragen und versuchen zu verstehen, wie die Welt funktioniert. Sie erfahren, dass Wissenschaft nicht nur „richtige Antworten“ liefert, sondern neue Fragen aufwirft und zum Erkunden einlädt. Sie lernen auch, den Prozess selbst wertzuschätzen – nicht nur das Ergebnis. Und das ist eine der bedeutendsten Lernerfahrungen. Kinder erkennen, dass Wissenschaft überall stattfinden kann – nicht nur in Büchern, sondern auch im Alltag.

Baut euren eigenen Vulkan!

Für einen beeindruckenden Vulkan benötigt ihr Natron, rote Lebensmittelfarbe, Wasser, Spülmittel, Essig, Pappe und etwas braune Knete oder Ton. Formt aus der Pappe einen Kegel, schneidet die Spitze ab und bedeckt ihn mit Ton, damit er wie ein Berg aussieht. In den Kegel stellt ihr eine Schale mit Natron, Farbe und Wasser. Gebt etwas Spülmittel dazu und lasst das Kind zum Schluss Essig von oben hineingiessen. Die Reaktion beginnt sofort – der Schaum sprudelt wie Lava heraus!

Das Erlebnis ist nicht nur spektakulär – es ist auch emotional bereichernd. Kinder lachen, beobachten, wiederholen und entdecken. Ein kreatives, spannendes und sicheres Experiment (eine Unterlage wie ein Handtuch ist hilfreich!).

Eine Frage nach der anderen

Das Wertvollste am Experiment ist nicht nur das Ergebnis – es sind die Fragen, die entstehen:

- Was glaubst du, wird passieren?

- Was verändert sich, wenn wir Essig hinzufügen?

- Was passiert, wenn wir mehr Natron oder weniger Essig nehmen?

- Welche Rolle spielt das Spülmittel?

- Würde es mit Wasser statt Essig genauso funktionieren?

- Woher kommt der Schaum?

- Was verändert sich in Farbe, Geräusch oder Konsistenz?

Solche Fragen machen Kinder zu kleinen Forschern. Sie denken nach, stellen Hypothesen auf und interpretieren. Jedes Experiment wird zu einer Entdeckungsreise. Ziel ist nicht, Antworten zu liefern – sondern das Kind beim Fragen und Erkunden zu begleiten. Manchmal reichen schon ein paar neugierige Gedanken aus, um eine ganze Unterhaltung über Naturphänomene zu beginnen.

Wenn ihr die Beobachtung weiter vertiefen wollt, könnt ihr das Experiment mit einem durchsichtigen Glas wiederholen. So sieht das Kind deutlich, wie Blasen entstehen, Schaum aufsteigt und sich die Materialien verändern. Eine wunderbare Gelegenheit, die Warums und Wiesos zu besprechen – und neue Beobachtungen anzustossen.

Und wenn es nicht klappt?

Vielleicht war das Natron zu wenig, der Essig zu schwach oder das Gefäss ungeeignet. Dann ist der Ausbruch nicht ganz so eindrucksvoll. Das macht nichts! Wissenschaft – wie auch das Spiel – verspricht nicht immer perfekte Ergebnisse. Aber sie bietet etwas Wertvolleres: die Möglichkeit zu probieren, zu lachen, es noch einmal zu versuchen. Was wie ein Scheitern aussieht, wird zur Chance, nachzudenken, anzupassen und neu zu entdecken. Kinder spüren: Ihre Fragen und Versuche sind wichtig – unabhängig vom Ergebnis. Denn was wäre Wissenschaft ohne ein bisschen Abenteuer?

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